Paukenschlag am Mittwochmorgen: Der FC Schalke 04 hat Cheftrainer Thomas Reis freigestellt. Damit ziehen die Königsblauen "Konsequenzen aus der negativen Entwicklung der vergangenen Wochen", wie sie mitteilten. Auch Assistent Markus Gellhaus muss gehen. Vorerst übernimmt Co-Trainer Mathias Kreutzer die Verantwortung.
"Nach dem Sieg der Moral gegen Magdeburg war unsere Erwartungshaltung, dass wir auf St. Pauli weitere Fortschritte sehen würden. Stattdessen mussten wir einen empfindlichen Rückschritt hinnehmen", wird Sportvorstand Peter Knäbel in der Vereinsmitteilung zitiert. "Wir haben die vergangenen Tage zu intensiven Beratungen genutzt und sind zu dem Schluss gekommen, diesen Schritt im Sinne des Vereins genau jetzt tätigen zu müssen. Unser Ziel ist es, den seit dem Saisonstart insgesamt negativen Trend zu brechen."
Mit nur sieben Punkten aus sieben Partien legten die Schalker einen Fehlstart in der 2. Bundesliga hin. Sie stehen auf Platz 16, obwohl der Wiederaufstieg das erklärte Ziel ist. Der Druck auf Reis nahm in den vergangenen Tagen zu.
Für Wirbel sorgte zudem ein Interview des inzwischen suspendierten Timo Baumgartl nach der Niederlage bei St. Pauli am vergangenen Wochenende: Der S04-Abwehrchef hatte Reis' taktische Vorgaben öffentlich kritisiert.
Der frühere Bochum-Trainer hatte Schalke vor knapp einem Jahr übernommen und sich durch die beinahe geglückte Aufholjagd in der Rückrunde der vergangenen Bundesliga-Saison viel Kredit erspielt - doch mit dem Anbruch der neuen Zweitliga-Spielzeit wandelte sich das Bild.
Sportdirektor André Hechelmann: "Wir haben bis zuletzt alles dafür getan, um uns gemeinsam mit Thomas Reis aus dem sportlichen Tief heraus zu arbeiten. Nach den internen Besprechungen der vergangenen Tage fehlte uns jedoch die notwendige Überzeugung, dass wir die Negativentwicklung in der bisherigen Konstellation stoppen und so kurz- und mittelfristig erfolgreich sein können. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, einen neuen Weg zu gehen."
Zudem bedankte sich die sportliche Leitung beim 49-Jährigen: "Thomas hat sich vor einem Jahr, in einer maximal herausfordernden Situation, für den FC Schalke 04 entschieden. Die emotionale Reise der vergangenen Rückrunde wird trotz Abstieg unvergessen bleiben. Wir wünschen Thomas für seine berufliche wie private Zukunft alles Gute."